Neu bei AFP
Die AFP-Tochter SID feiert ihr 70-jähriges Bestehen
Vor 70 Jahren, am 15. September 1945, gab die britische Zonenverwaltung eine Lizenz mit der Nummer 004 aus für den Betrieb einer Agentur für die Lieferung von Nachrichten. Dies war die Geburtsstunde des Sport-Informations-Dienstes, der an diesem Donnerstag sein Jubiläum in der Kölner SID-Zentrale mit einer großen Feier begeht.
Gefeiert wird der in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Aufstieg einer Agentur, die ganz klein in den Wirren der Nachkriegszeit begann und heute der führende Lieferant von Sportnachrichten auf dem deutschen Markt ist.
Der SID-Gründer Alfons Gerz konnte diese Entwicklung sicherlich nicht einmal in Ansätzen erahnen, als er vor 70 Jahren seine Agentur für Sportnachrichten ins Leben rief. Als Ableger eines in Düsseldorf ansässigen “Pressebüros“ lieferte Gerz‘ Firma ihre Nachrichten drei Mal in der Woche an Zeitungen an Rhein und Ruhr.
Die Ära von Alfons Gerz endete 50 Jahre später mit dem Tod des Gründers. In diesen fünf Jahrzehnten hatte die Agentur einen kontinuierlichen Aufstieg erlebt und sich als unverzichtbarer Lieferant von Sportnews für die deutschen Medien etabliert. Zwei Jahre nach dem Tod von Gerz verkauften dessen Erben den SID an AFP.
Der SID ist heute fest in den weltweiten AFP-Verbund integriert. Wichtige Veränderungen hat die Sportagentur seit ihrer Zugehörigkeit zur AFP erlebt, darunter den Umzug von Neuss nach Köln – an den Ursulaplatz nahe des Doms – im Jahr 2010 und die Gründung des Videodienstes.
Heute arbeiten 65 feste Vollzeitbeschäftigte für den SID. Darunter sind insgesamt 45 Redakteure aller Produktsparten in der Zentralredaktion sowie in den Außenbüros in München, Hamburg, Frankfurt am Main und Berlin. Hinzu kommen Volontäre sowie mehr als hundert freie Mitarbeiter. Dieses Team liefert eine komplette Berichterstattung in Text-, Multimedia- und Videoformaten.
Der traditionelle Slogan der Agentur «Schnell wie der SID» hat dabei heute, im Zeitalter der hochbeschleunigten Weiterverbreitung von Infos über die sozialen Netzwerke, mehr Relevanz denn je. So liefert der SID beispielsweise seine ersten ausformulierten Berichte über die wichtigen Fußballspiele schon im selben Moment, in dem der Schiedsrichter abpfeift. Doch Schnelligkeit ist für den SID natürlich nicht alles: Hinzu kommen hohe Standards für die Zuverlässigkeit und Tiefe der Berichterstattung, denen die Agentur ihren exzellenten Ruf in der Sportwelt mitverdankt.
Die rigorosen Qualitätsstandards werden auch im Rahmen des – sehr begehrten – SID-Volontariats vermittelt, das zwei Jahre dauert und in dem die jungen Journalisten nicht nur in der Textberichterstattung, sondern auch in der Multimediaproduktion ausgebildet werden. Der SID kann stolz darauf sein, in seinen Reihen zahlreiche „Rundumjournalisten“ zu haben, die an einem Tag ein Interview mit der Filmkamera in der „Mixed Zone“ nach dem Spiel führen, am Tag darauf eine Analyse für den Textdienst schreiben, und am nächsten Tag dann am Internetjournal mitarbeiten.
Zu den Erfolgsstorys des SID gehört auch der 2010 gestartete Videodienst. Sein Anteil am Umsatz liegt inzwischen schon bei 13 Prozent (wobei die Einnahmen aus der Videoproduktion für den Sportmarketing-Zweig der Agentur nicht eingerechnet sind). Auf dem hart umkämpften Videomarkt hat es der SID also geschafft, sich als unverzichtbarer Lieferant zu etablieren.
Zum Erfolg des Videodienstes wie des SID generell beigetragen hat die Zusammenarbeit mit dem Mutterhaus, die im Laufe der Jahre immer enger geworden ist. So fungierte zwischen Mitte 2012 und Mitte 2015 erstmals ein von der Pariser Zentrale entsandter Angehöriger des Mutterhauses als Geschäftsführer und zugleich Chefredakteur des SID. Mit dem Mutterhaus verzahnt ist der SID auch über die AFP GmbH, also die deutsche AFP-Filiale mit Sitz in Berlin: Beide Firmen verfügen über gemeinsame Teams für die Verwaltung und das Marketing.
In der globalen AFP-Strategie, die einen ihrer Schwerpunkte auf den Sport legt, spielt der SID eine wesentliche Rolle. Mit seinen reichhaltigen Erfahrungen auf dem Markt für Sportnews steuert der SID wichtige Impulse für die Entwicklung der weltweiten AFP-Sportberichterstattung bei.
Auch mit seiner eigenen Tochterfirma SID Sportmarketing erzielt die Sportagentur rasch wachsende Umsätze. Diese Firma beliefert Sponsoren und Verbände. So bestückt SID Sportmarketing die Website des DFB. Auch Automobilmarken wie Audi und Mercedes zählen zur Kundschaft. Und mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland hat SID Sportmarketing gerade einen Vertrag über Produktionen während der Paralympischen Spiele in Rio 2016 geschlossen.
Seit dem 1. September wird der SID von Sven Froberg, einem renommierten Sportjournalisten und Fachmann für die Fernseh- und Videoproduktion, in der Doppelfunktion als Geschäftsführer und Chefredakteur geleitet. Mit ihm an der Spitze und der Unterstützung des Mutterhauses rüstet sich der SID für die Herausforderungen der kommenden 70 Jahre.